Gepostet am
9/8/2022

Wird TikTok zur wichtigsten Informationsquelle für die jüngeren Generationen?

Was bedeutet es, wenn Soziale Netzwerke die Informationsquelle Nummer eins für die jüngere Generationen werden? Wie können die Plattformen verantwortlich mit Fake News umgehen und welche Rolle spielen Influencer*innen in dem Gefüge? Kolsquare beschäftigt sich mit diesen Fragen und solchen zu sozialer Verantwortung und diskutiert deshalb jetzt mögliche Antworten.

Ein Mann und eine Frau tanzen vor einem Telefon
Ein Mann und eine Frau tanzen vor einem Telefon

Weltweit informieren sich junge Menschen auf TikTok, zum Beispiel über den Krieg in der Ukraine. Doch der Algorithmus der chinesischen Video-App begünstigte unter anderem Fakevideos, die oft millionenfach angesehen werden, so Der Spiegel.

In 2021/2022 zeigte eine Umfrage der britischen Regulierungsbehörde Ofcom zu den Gewohnheiten des Nachrichtenkonsum unter Erwachsenen, dass TikTok die am schnellsten wachsende Informationsquelle ist. Die Studie untersuchte dabei den Nachrichtenkonsum in Fernsehen, Radio, Printmedien, soziale Medien, Podcasts, andere Websites/Apps und Zeitschriften und schloß mit dem Ergebnis, dass im Vergleich zu einem Prozent in 2020, jetzt sieben Prozent der erwachsenen Briten TikTok als Nachrichtenquelle nutzen.

In den USA sind es schon 40 % der GenZ, die entweder TikTok oder Instagram täglich für diverse Suchanfragen konsultieren, worüber wiederum Google nicht besonders erfreut ist, so TechCrunch. Gegenüber Business Insider bestätigt Google diese Statistik: “Wir sehen uns einem starken Wettbewerb aus einer Reihe von Quellen ausgesetzt, darunter allgemeine und spezialisierte Suchmaschinen sowie spezielle Apps.” Auch für die zwischen 12- und 15-Jährigen sind die wichtigste Nachrichtenquelle mit 29 % Instagram und mit jeweils 28 %Youtube und TikTok.  

Obwohl sich junge Leute einig sind, dass Nachrichten in den sozialen Medien weniger glaubwürdig seien, so konsumieren sie sie trotzdem. Grund dafür ist, dass sie vielfältige Meinungen zu den aktuellen Themen bieten, so Ofcoms Gruppendirektor für Strategie und Forschung Yih-Choung Teh in einer Pressemitteilung der Behörde.

Bild von Ofcom

“WarTok” und die Auswirkungen der Politisierung von TikTok

Während die Plattform lange Zeit für Tanz- und Comedy-Videos bekannt war, hat sich das spätestens seit dem Krieg in der Ukraine verändert. Ukrainer*innen, darunter auch Soldat*innen, wollen aus erster Hand zeigen, was in der Ukraine passiert. Und der kriegerische Konflikt ist ein beliebtes Thema, das eben auch Klicks generiert. Im März 2022 titelten verschiedene Nachrichtenmedien vom “WarTok”, darunter der WDR oder NewsGuard,

Die TikTokerin Alina Volik (@alina__volik) ist ein Beispiel von vielen, die auf der Plattform “Die Wahrheit über die Ukraine” zeigen wollen. Die 18-jährige hatte vor ihren Videos zum Krieg in ihrem Land 22.000 Abonnent*innen, heute folgen ihr mehr als 77.100 Profile. Sie veröffentlicht unter anderem Videos über ihren gepackten Notfall Rucksack oder Sirenen am Morgen und gibt Einblicke in ihren neuen Alltag: leere Einkaufsregale oder zerstörte Straßen und Häuser.

Mittlerweile lebt die Ukrainierin in Spanien, da sie aus ihrer Heimat Saporischschja flüchten musste und teilt mit ihren Follower*innen auch ihre Travelvideos durch zum Beispiel Südfrankreich.

Doch während Nutzer*innen einerseits ungefilterte Informationen und damit einen authentischen Eindruck der Situation bekommen, wird TikTok so auch mit Desinformation infiltriert. In der Regel kommen diese (Fake) News, die die öffentliche Meinung beeinflussen sollen, aus Russland, so der WDR und der Fakten-Checker NewsGuard, der regelmäßig und aus privater Initiative heraus Falschinformationen, die viral gehen, aus fünf Ländern überwacht.

Die Analyse der Website zeigt, dass im Zusammenhang mit dem Konflikt und zu Suchanfragen wie “Ukraine” oder “Donbas” die ersten 20 von TikTok vorgeschlagenen Ergebnisse mehrere Videos mit sowohl pro-russische als auch pro-ukrainische Falsch- oder Desinformation beinhalten (NewsGuard, März 2022).

TikTok startete schon 2020 ein TikTok-Transparenzzentrum, das Einblicke in das KI-gesteuerte System hinter der Videoplattform versprach. Die Mission: “Kreativität zu fördern und Freude zu bringen”, wobei es ein großes Anliegen der App sei, “einen verantwortungsvollen, gleichberechtigten und offenen” Raum anzubieten. Wie die Website aber zeigt, gab es die letzten Transparenz-Updates 2021, wobei in regelmäßigen Abständen Berichte zu unterschiedlichen Themen wie den Community-Richtlinien veröffentlicht werden.

Was bedeutet es für Marken, dass TikTok zu einer wichtigen Informationsquelle wird?

Die gerade genannten Daten und Fakten verdeutlichen zur Genüge, wie relevant es auch für Marken ist, über Inhalte auf TikTok und damit jedem sozialen Netzwerk und Onlinequelle zu reflektieren. Doch während sich ein Großteil der Jugendlichen (65 %) über die aktuelle Nachrichtenlage im Gespräch mit der Familie informieren, ist es eine wichtige Erkenntnis, dass Nutzer*innen vor allem nach Meinung und Einordnung von Themen auf den sozialen Plattformen suchen. Sie wollen verstehen, wie die Welt funktioniert und orientieren sich neben der Familie zunehmend auch an der Haltung ihrer Lieblingsinfluencer*innen.

Neben dem Krieg in der Ukraine sind andere, viel diskutierte Themen Black Lives Matter, die Corona-Pandemie, der Klimaschutz und die Rechte für die LGBTQIA+-Community. Ebenfalls steht fest, dass die sozialen Medien durchaus Einfluss auf soziale und historische Ereignisse haben und Menschen inspirieren und mobilisieren können.

Doch während ein Bewusstsein für die “schlechten” und teilweise auch “gefährlichen” Seiten der Plattformen unabdingbar ist, kann das Interesse und Vertrauen in die sozialen Medien auch als Chance für Marken, gemeinnützige Vereine, Bildungseinrichtungen und öffentliche Verwaltungen genutzt werden, junge Menschen zu erreichen und zu informieren.

2022 sind vor allem Videos zur Selbstfürsorge und Mindfulness, kreativem Denken, Gesundheit und Nachhaltigkeit im Trend. Marken, deren Werte in diesen Themenbereichen verortet sind, können ein TikTok-Profil erstellen und eine Bildungskampagne starten. Seien es nun eine soziale Botschaft oder eine kommerzielle Information, die Sie kommunizieren wollen, auf TikTok finden Sie eine interessierte Zielgruppe.

Die Gründe für derartige Investitionen und eine Zusammenarbeit mit TikTok-Influencer*innen sind vielfältig. TikTok hat bewiesen, dass das Potential der App groß und das Interesse, einen sicheren und lehrreichen Raum zu schaffen, da ist. Marken und Unternehmen können sich langfristig, durch originelle und attraktive Inhalte, Autorität erarbeiten und ihren Ruf verbessern. Bleiben Sie gleichzeitig aber auf dem Laufenden, welche Trends auf der Plattform viral gehen und inwiefern diese Ihre Kommunikationsstrategie beeinflusse können. Sie wollen selbstverständlich niemals mit Vorwürfen von Disinformation in Verbindung gebracht werden.

Daher empfiehlt sich das Newsletter-Abo von beispielsweise NewsGuard, der auch Publikationen wie The Guardian vertrauen, oder eine Vernetzung mit Kolsquare auf LinkedIn, denn dort posten wir regelmäßig über Neuigkeiten aus der Branche.

Über Kolsquare

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