Gepostet am
3/8/2022

Make Instagram Instagram again: Was bedeutet die Aktion für Influencer?

Die Instagram-Welt befindet sich in großem Aufruhr. Mit Kommentaren wie “Diese App ist nicht TikTok, wir wollen Instagram zurück!” beschwerte sich die Community auf die jüngsten Updates der App. Instagram-Chef Adam Mosseri reagierte während seines wöchentlichen "Ask Me Anything"-Stories-Post und erklärte, dass viel Arbeit vor dem Unternehmen liegen würde. Erfahren Sie auf dem Kolsquare Blog mehr über die Aktion “Make Instagram Instagram Again”, die sogar von Influencer-Stars wie Kylie Jenner unterstützt wird, und was sie für Marken wie für Influencer bedeutet.

startseite instagram-verbindung auf einem telefonbildschirm
startseite instagram-verbindung auf einem telefonbildschirm

Ohne Frage gibt es viele Veränderungen auf der einstigen Bilder-App. Neben dem wenig beliebten Dark Mood und dem Fullscreen-Modus stehen vor allem die Video-First- und “Recommendations”-Initiativen in der Kritik. Letztere sind von Instagram empfohlene Beiträge. die sich mittlerweile mit den Inhalten, die Nutzer*innen selbst kuratieren, vermischen. Laut Mosseri solle dies helfen zu entdecken, worauf man sonst nicht gestoßen wäre und vor allem auch kleine Creator*innen zu unterstützen.

Mosseri begründet die Veränderungen außerdem damit, dass sich eben auch die Welt verändere und Instagram es mit ihr tun müsse, um relevant zu bleiben. Das an TikTok erinnernde Fullscreen-Layout wurde bereits im Mai 2022 in die Testphase geschickt, um die Immersion durch short-form Videos zu stärken und Nutzer*innen auf der Plattform zu halten.

Instagram Reels vs. TikTok

Grund für die aufgeregten und verärgerten Stimmen der Instagram-User*innen sind Instagrams vehemente und damit kaum mehr subtile Versuche TikTok, der chinesischen Video-Sharing-App, zu überholen oder zumindest konkurrenzfähig zu bleiben. Schon mit dem Launch der Instagram Reels in 2020 versuchte die zu Meta gehörende Plattform mit Blick auf Videoformate relevant und damit letzlich marktführend zu bleiben.

Wie TechCrunch berichtete machen Instagram Reels mittlerweile über 20 % der Zeit aus, die Nutzer*innen auf der App verbringen. Doch Genz Z ist sich zu 87 % einig: Instagram Reels sind im Grunde das Gleiche wie TikTok Videos. Auch wenn die deutsche Influencerin Caro Daur schlau genug war, das TikTok-Wasserzeichen für ihr Instagram Reel zu entfernen – der Instagram Algorithmus sieht es nicht gerne, wenn Creator*innen TikTok-Content auf der eigenen Seite recycelt – und allgemein auch unterschiedliche Videos zeigt, überlappen sich die Posts trotzdem:

Noch in 2020 erklärte Instagrams Produktdirektor Robby Stein der Website The Verge, dass TikTok Anerkennung verdiene für die Popularisierung von Kurzvideoformaten, doch unterscheide sich Instagram Reels von Tiktok insofern, dass “am Ende des Tages keine zwei Produkte genau gleich wären.” Doch Instagram hält nicht inne mit der Anpassung der verschiedenen Features an die des chinesischen Gegenspielers, seien es nun der vollformatige Homefeed, die Verwendung von Templates oder die randomisierten Empfehlungen.

Sollte es Instagram tatsächlich gelingen, TikTok auszustechen wäre das nicht das erste Mal, dass eine App es schafft, sich einer anderen einzuverleiben. Im Grunde hat es nämlich Instagram schon einmal bewerkstelligt, die Herzstücke eines anderen sozialen Netzwerkes für sich zu nutzen: Indem Instagram Stories und Filter eingeführt wurden war das Schiskal von Snapchat besiegelt.

“Make Instagram Instagram Again”

In Anlehnung an den Trumpschen Wahlslogan (Make America Great Again) hat die Social Media Influencerin und Fotografin Tati Bruening, aka @illuminati, am 23. Juli 2022 dazu aufgerufen, Instagram zu dem zu machen, was es einmal war. Die 20-jährige Amerikanerin motivierte am 23. Juli 2022 über ihren Instagram-Account ihre Follower*innen, die Petition “Make Instagram Instagram Again” zu unterschreiben.

Innerhalb weniger Tage zählt die Petition auf change.org fast 300.000 Unterschriften, wobei Bruening auf insgesamt 500.000 hofft. Die Petition konzentriert sich auf vier zentrale Forderungen: Instagram Nutzer*innen wünschen sich die chronologischen Timelines zurück. Indem sie fordern, Instagram solle aufhören wie TikTok sein zu wollen, verlangen sie auch, dass der Algorithmus der App wieder Fotos statt Vidoes bevorzugt. Die Nutzer*innen erhoffen sich schließlich Gehör: “Hört auf die Community. Berücksichtigen Sie unsere Gedanken und Wünsche!”

Mosseri argumentiert hierzu in seinem Post, dass Videos sich sogar ohne Bevorzugung immer mehr Beliebtheit erfreut hätten. Die Kommentare unter seinem Beitrag widersprechen ihm jedoch. Die Creator*innen erklären, sie würden sich nur langsam auf Videoformate umstellen, weil sie aufgrund des Verlusts der Reichweite ihrer Fotos so indirekt von Instagram dazu gezwungen werden.

Was ist die Konsequenz der Änderungen des Instagram-Algorithmus für Influencer?

Am letzten Juli Wochenende dieses Jahres gab Mosseri dann aber bekannt, dass Instagram einige Updates und Tests zurückziehen werde oder dies bereits getan hat. Von nun an soll es also erstmal kein Fullscreen Video Layout mehr geben. Außerdem reduziert die App die Empfehlungen, da Mosseri den Unmut insofern interpretiert hat, als dass nicht genug relevanter oder inspirierender, kurz nicht der richtige, Content angezeigt wurde. Bis sich folglich die KI so weiterentwickelt hat, dass Instagram “sich sicher sein kann, dass Nutzer*innen nur sehen, was sie wirklich lieben”  wird der Anteil der “Recommendations” nicht wieder steigen.

Auf die Forderungen, weniger Video und wieder mehr Bilder anzuzeigen reagiert Mosseri zurückhaltend.So heißt es in der Petition für “Make Instagram Instagram again”: “Es gibt keinen Grund, die Dinge übermäßig zu verkomplizieren. Wir wollen einfach sehen, wann unsere Freunde posten. Das Schöne an Instagram war, dass es INSTAntaneous war. In den Anfängen der App konnten wir alle im Hier und Jetzt leben und sahen unsere besten Momente in Echtzeit.” Statistiken würden zeigen, dass Freunde schon mehr über Stories als Feedposts und gleichzeitig am meisten über DMs interagieren und kommunizieren, weshalb die Feed für Influencer*innen und deren Content optimiert werden soll. Vor allem Nano- und Mikro-Influencer*innen können also hoffen, ihre Reichweite durch die Hilfe des Instagram-Algorithmuses zu verbessern.

Mosseri betont dagegen, dass Video sich weiterentwickelt, ob die User*innen dies nun befürworten oder nicht. Deshalb möchte er das Videoerlebnis verbessern, während das Fotoerlebnis bestehend bleibt. Teil der Geschäftsstrategie der App wäre es immerhin auch, weiterhin Profile zu pushen, wobei kleinere Profile gegenüber den Großen bevorzugt werden sollen.

Obwohl Instagram jetzt wirklich auf das Feedback der Community reagiert hat und auch betont, dass ihnen Bewertungen und Meinungen wichtig sind, bleibt durch die Blume klar: Instagram Reels bleiben Priorität und das Business wird nicht vernachlässigt werden. Als Marken heißt das für Sie, dass Sie jetzt die Chance ergreifen können mit Nano- und Mikro-Influencer*innen zu kollaborieren, um von deren Push zu profitieren. Denken Sie Ihre Influencer-Marketing Kampagnen jedoch auch in die Richtung Video!

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