Lancaster sichert sich seinen Fashion-Moment mit einer präzisen, Creator-getriebenen Paris-Fashion-Week-Strategie

Über die Marke: Französische Lederwaren mit neuem Fashion-Anspruch

Lancaster wurde 1990 in Paris gegründet und ist eine Contemporary-Brand für Lederwaren, die für hochwertige Verarbeitung, zeitloses Design und erschwinglichen Luxus steht. Während sich die Marke weiterentwickelt, möchte sie ihre Rolle bei modernen Pariserinnen neu behaupten – bei Frauen, die Stil, Vielseitigkeit und hochwertige Handtaschen schätzen, auf die sie Saison für Saison setzen können.

Die Challenge: von sporadischer Sichtbarkeit zu einer klar strukturierten, fashiongetriebenen Influence-Strategie

Historisch fand Lancasters Präsenz im Influencer Marketing eher in Momentaufnahmen statt. Die Marke profitierte von starkem Momentum dank mehrerer erfolgreicher Produkt-Co-Creations, die wiederkehrend Peaks in Sichtbarkeit und Begeisterung rund um die Brand erzeugten. Diese Collaborations bewiesen die Nachfrage nach Lancasters Designs und zeigten, dass Creator:innen echtes Interesse an den Kollektionen auslösen können.

Abseits dieser Highlights blieb die Marke jedoch relativ zurückhaltend.

„Außerhalb der Co-Creations passierte nicht viel“, erklärt Lancaster Manager PR & Influence Sarah Chassagne. „Wenn über Handtaschen gesprochen wurde, hatten viele Lancaster nicht unbedingt im Kopf.“

Influencer-Aktivierungen fungierten noch nicht als langfristiger Growth-Treiber, sondern eher als punktuelle Maßnahmen. Das Ergebnis: Lancaster fehlte die konstante Präsenz, die notwendig ist, um in einem kompetitiven Lederwarenmarkt kulturelle Relevanz aufzubauen.

Die Lücke – und gleichzeitig die Chance – für Lancaster war klar:

• eine strukturierte, kontinuierliche Influencer-Strategie aufzubauen,
• Lancasters Fashion-Positionierung zu modernisieren und zu schärfen,
• die Marke wieder mit Frauen im Alter von 30–45 Jahren zu verbinden – einer Zielgruppe mit hoher Kaufkraft und einem starken Interesse an Premium-, aber dennoch zugänglicher Luxusmode.
  

Seit ihrem Start bei Lancaster im Juni nutzte Sarah Chassagne den Sommer für sorgfältige Grundlagenarbeit. Ohne anfängliches Budget setzte sie komplett auf organisches Gifting, um Lancasters Präsenz in den relevanten Kreisen neu aufzubauen.

Als anschließend Budget zur Verfügung stand, konnte Lancaster von reiner Pflege auf ambitioniertes Wachstum umschalten.

Der Wendepunkt kam mit der nahenden Paris Fashion Week – ein kultureller Fixpunkt, der wie ein Magnet für Fashion-Inspiration, visuelles Storytelling und globale Aufmerksamkeit wirkt. Für Lancaster, mitten in der Auffrischung seines Brand-Images, war die PFW die ideale Bühne: eine Chance, mit Creator:innen zu arbeiten, die sich natürlich im Fashion-Ökosystem bewegen, die visuellen Codes der Woche aufgreifen und Lancaster-Bags in authentischen, fashiongetriebenen Umgebungen zeigen.

Ziel war es nicht, ein großes Spektakel zu inszenieren oder mit Runway-Marken zu konkurrieren. Es ging darum, Lancaster auf eine glaubwürdige, zeitgemäße und nahbare Weise in den kulturellen Rhythmus der PFW zu integrieren – mit Creator:innen, deren Credibility die Marke genau zum richtigen Zeitpunkt auf ein neues Level hebt.

Die Strategie: einen Fashion-Week-Moment durch Street-Style-Storytelling schaffen

Ohne eigene Runway-Show im Kalender kreierte Lancaster seinen ganz eigenen Fashion-Week-Moment – mit einer Street-Style-Aktivierung, die sich eng an den ästhetischen und kulturellen Codes der PFW orientierte.

Creator:innen wurden eingeladen, bereits vor dem Event PFW-inspirierte Looks zu shooten. So verfügten sie über hochwertiges Bildmaterial, das sie während der Fashion Week selbst posten konnten.

„Wir haben vorab ein Shooting organisiert, damit sie während der Woche posten konnten“, erklärt Sarah. „Während der PFW werden sie in der Regel von den Marken eingekleidet, die sie einladen. So war es der beste Weg, Lancaster in diesem Kontext zu zeigen.“

Ein:e vertraute:r Fashion-Fotograf:in, der/die den Creator:innen bereits bekannt war, wurde gebucht, um einen konsistenten, editorialen Look der Bilder sicherzustellen. „Es war mir wichtig, dass die Frauen sich wohlfühlen. Der Fotograf kennt sie gut und arbeitet oft mit ihnen zusammen“, ergänzt Sarah.

Die Idee war klar und auf den Punkt: die Codes der Fashion Week nutzen, um Lancaster-Bags über Creator:innen zu inszenieren, die wirklich Teil dieser Welt sind.

Creator-Auswahl und Content-Ansatz: Authentizität statt Größe, Fashion-Credibility statt Reach

Statt die Followerzahl in den Fokus zu rücken, konzentrierte sich Sarah Chassagne bei der Auswahl der Influencer:innen auf Fashion-Credibility und kulturellen Einfluss.

Der finale Cast vereinte eine ausgewählte Gruppe von Frauen, deren Profile Lancasters geschärfte Fashion-Positionierung organisch widerspiegeln.

Dazu gehörten: Monica Ainley DLV (@monicaainleydlv, 160K Follower), freie Fashion-Journalistin, deren editorialer Blick und Präsenz in Paris sie zum perfekten Match machten; L by Lise (@lisepierron, 46,56K Follower), Fashion- und Lifestyle-Creator mit einem klaren, zeitgemäßen Look; Nam Suu (@nam.isackson, 13,51K Follower), Model und Fashion-Designerin mit tiefen Wurzeln in kreativen Branchenkreisen; sowie Chloé Lecareux (@chloelecareaux, 526,07K Follower), Model und Creator, deren farbenstarker High-Fashion-Kosmos der Kampagne starken visuellen Impact verlieh.

Alle vier bewegen sich selbstverständlich in der lebendigen Fashion-Community von Paris, besuchen Shows, arbeiten mit Designer:innen und inspirieren modeaffine Communities. Gemeinsam bildeten sie eine stimmige Gruppe, deren Glaubwürdigkeit und persönlicher Stil Lancasters Fashion-Week-Narrativ organisch verstärkten.

„Das waren nicht zwingend riesige Profile“, sagt Sarah Chassagne. „Aber sie haben hyper-affine, hyper-fashion Communities.“

Die Rolle von Kolsquare: Smart Casting, Credibility-Checks und tägliches Content-Tracking

Als ehemalige Agentur-Expertin integrierte Sarah Kolsquare von Tag eins an in ihren Arbeitsalltag und ihre strategischen Entscheidungen.

„Kolsquare hilft mir sehr mit der Altersverteilung, City- und Ländersplits – allem, was ich zur Verifizierung brauche“, erzählt sie. „Ich nutze es, um Credibility Scores zu checken, Profile zu finden und zu bestätigen, dass sie zu unserer Zielgruppe passen.“

Credibility als zentrales – und erzählbares – Element

Bei der Creator-Auswahl verließ sich Sarah nicht nur auf Bauchgefühl oder persönliche Kontakte. Sie suchte Creator:innen mit echter Influence – mit Communities, die authentisch, engagiert und auf Lancasters Positionierung einzahlen.

Hier wurde Kolsquares Audience-Analyse zum zentralen Tool.