Influencer Contract: Tipps and Tricks
Key-Takeaways
- Verträge sind rechtlich bindende Dokumente, die die jeweiligen Interessen vertreten und die jeweiligen Grenzen und Möglichkeiten aufzeigen
- Kernelemente eines Vertrages für Influencer-Marketing sind:
- Daten
- Preise und Fristen
- Kreative Freiheit und KPI
- Offenlegungsvereinbarung
- Eigentum von Inhalten
Was genau ist ein Vertag für Influencer-Marketing?
Wie in (fast) jeder Beziehung ist ein Vertrag die schriftliche rechtliche Vereinbarung zweier Parteien, im Bereich des Influencer-Marektings also zwischen den Influencer*innen und der Marke oder dem Unternehmen. Ein Vertrag ist, wie in (fast) jeder Beziehung, notwendig, um den Rahmen, die Bedingungen und die Grenzen einer Zusammenarbeit der involvierten Parteien festzusetzen.
Was beinhaltet also ein Vertrag für Influencer-Marketing? Im Grunde kommt es in erster Linie auf das an, was Sie sich von der Zusammenarbeit erhoffen. Was sind Ihre Kampagnenziele? Daraus können Sie die Elemente Ihres Vertrages mit Influencer*innen ermitteln. Beantworten Sie also vor der Erstellung des Vertrags folgende Fragen:
- Welche Inhalte oder Produkte wünschen Sie sich von Ihren Influencer*innen?
- Wie häufig und wie viele Beiträge, Stories oder Videos sollen Ihre Influencer*innen teilen und über welche Zeitspanne wollen Sie zusammenarbeiten?
- Was ist die Preisspanne Ihrer Influencer*innen? Was ist Ihd Influencer-Marketing Budget? Und wie viel Vergütung erhalten die Influencer*innen demnach?
Außerdem dürfen Optionen zur Beilegung von Streitigkeiten sowie der allgemeine Rechtsschutz beider Parteien nicht fehlen. Es bietet sich an, dafür eine Vorlage zu erstellen und zu verwenden, die Sie dann individuell bearbeiten und ändern können. Demnach können Sie je nach Influencer*in und Art der Kampagne den Vertrag auf die aktuellen Bedürfnisse anpassen.
In den USA werden Influencer*innen von der Federal Trade Commission (FTC) reguliert, in Europa sind die Regelungen vielschichtiger. Während also die Europäische Kommission Regeln verhängt, kann jedes Land selbst – wie in einem föderalen System üblich – eigene Gesetze entwerfen und durchsetzen. Ganze allgemein dreht es sich in der Gesetzgebung für Vorschriften für Influencer-Marketing um Kennzeichnung und Transparenz. Gleichzeitig reagiert zum Beispiel Deutschland auf die Überkennzeichnung von Postings, wodurch Verbraucehr*innen wieder nicht erkennen konnten, wann es sich nun tatsächlich um Werbung handelte und wann nicht. Im § 5a Abs. 4 UWG heißt es: “ein kommerzieller Zweck einer geschäftlichen Handlung ist in der Regel nicht anzunehmen, wenn diese vorrangig der Information und Meinungsbildung dient und für diese kein Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung gewährt wurde.” Grundsätzlich müssen Sie also beachten, dass sich je nach Land und nationalem Recht die Vorschriften unterscheiden können.
Diese Elemente brauchen Sie in Ihrem Influencer-Vertrag
Genau wie in jedem Vertrag sollten Sie auch in dem für Influencer*innen bei den Daten zur Person aller Beteiligten beginnen. Dazu gehören die jeweiligen Namen, Eckdaten der Zusammenarbeit sowie die Beschreibung der Kamapgne. Wenn Sie vorhaben, eine Vorlage zu erstellen, dann sollten sie am Anfang Platz für diese Angaben schaffen. Wie gesagt, ist eine Ihrer Fragen, wie lange die Zusammenarbeit erfolgen soll. Auf lange Sicht ist Influencer-Marketing allgemein effektiver und eine teifgehende Markenfreundschaft ist erstrebenswert. Dennoch kann es natürlich sein, dass Sie einen gaz bestimmten Zeitraum im Kopf haben.
Natürlich geht es bei einer vertraglichen Vereinbarung auch um den Gehalt, den die Influencer*innen verlangen. Der Preis hängt dabei von vielen Faktoren, wie der Reichweite, Engagementrate, Charakter und Dauer der Zusammenarbeit zusammen. Pauschal können Sie sagen, dass der Preis für eine Kooperation potenziell mit dem Bekanntheitsgrad der jeweiligen Meinungsmacher*innen zusammenhängt. Werden Sie sicherer in den Preisverhandlungen mit Influencer*innen, indem Sie in dem Kolsquare Quick Guide nachlesen, was dabei zu beachten gibt. Doch neben der Frage, wie viel Sie den Influencer*innen für eine Partnerschaft anbieten, spielt auch die Art von Vergütung gemäß der Influencer*innen eine Rolle.
Daraus resultiert, welche Zahlungsbedingungen und -struktur Sie, aber auch Ihre Influencer*innen, sich wünschen. Selbstverständlich liegt eine Vergütungssturktur, die risikoarm ist, auf der Hand: Welchen Betrag zahlen Sie im Voraus und wie hoch ist die Restahlung? Was ist die Frist für welche Zahlung? Wann ist ihr Content fertig?Je genauer Sie sind, desto einfach wird die Umsetzung zu einem späteren Zeitpunkt. So können Sie auch Ihren Enthusiasmus über die Zusammenarbeit mit den Kreativschaffenden steuern und sich als zuverlässigen Kooperationspartner positionieren. Logisch ist, dass Sie erst zahlen, wenn beide Parteien den Vertrag unterzeichnet haben.
Auch die kreativen Vorstellungen und Erwartunge Ihrerseits als auch der Influencer*innen sollten vertraglich geregelt werden. Während wir oft betonen, wie wichtig es ist, den Influencer*innen ihre Kreativität zu lassen und sie weder in ihrer Stimme noch in ihrer Art einzuschränken, ist es trotzdem gut, vorher anzusprechen, was Ihre Kernziele sind. Seien Sie auch transparent mit Ihren KPI.
Bevor Sie überhaupt einen Vertrag aufsetzen oder modifizieren, sollten Sie sich sicher sein, dass der oder die Influencer*in auch zu Ihrer Marke oder Ihrem Unternehmen passt. Sprechen die Influencer*innen genau die Zielgruppe an, die Sie erreichen wollen? Auch zu empfehlen ist die Offenlegungsvereinbarung, damit Sie mittels Datenanalysen mehr über die Performance Ihrer Influencer-Marketingkamapgne wissen können. Lesen Sie an dieser Stelle noch einmal allgemein über datengesteuertes Influencer-Marketing nach.
Klären Sie unbedingt, wer Eigentümer*in des erstellen Beitrags ist. Zum einen ist das wichtig während der Kampagne: Haben Sie ausgemacht, dass Sie den Content Ihrer Influencer*innen bearbeiten dürfen? Außerdem sollten Sie unbedingt erlauben, dass Influencer*innen Ihren Namen, Foto und das Firmenlogo in ihrem Content verwenden, um so die Bekanntheit Ihrer Marken weiter zu steigern.
Nun bleibt noch die Frage, ob Sie Ausschlussklauseln in Ihren Vertrag integrieren wollen. Sie können Ihren Influencer*innen ausdrücklich verbieten, dass Sie mit anderen Marken oder Wettbewerb*innen zusammenarbeiten – zumindest während Ihrer Kooperation. Zudem gibt es natürlich Kündigungs- und Sittenwidrigkeitsklauseln.
Diese Punkte zeigen also überblicksartig, was Sie unbedingt in einen Vertrag für Ihr Influencer-Marketing besprechen müssen und wie Sie sich und Ihre Marke und zu gleichen Teilen auch die Influencer*innen schützen, immerhin heißt es ja – Wahrheit währt am längsten. Eine transparente und strukturierte Arbeitsweise reflektiert sich auch in der allgemeinen Stimmung des Publikums zu den jeweiligen Influencer*innen.